Jahresrückblick 2024 der Kerkoc Akademie

Die Akademie wurde ins Leben gerufen, um Vorträge und Workshops im Bereich der Orthopädie- und Rehatechnik anzubieten. Diese werden intern, sowie extern für das gesamte interdisziplinäre Team veranstaltet.

Die Workshops der Kerkoc-Akademie werden von SpezialistInnen des Unternehmens Kerkoc geleitet und von internationalen ExpertInnen für spezifische Themenbereiche unterstützt. Diese Zusammenarbeit sorgt für einen tiefgehenden Wissensaustausch und eine praxisorientierte Weiterentwicklung.

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Das Schulungsjahr 2024 startete im Februar mit dem Thema Sensomotorik in der Orthopädietechnik, wo wir das Motio-Fortbildungsinstitut mit einem Onlinevortrag unterstützen durften. Als Hauptaufgabe haben wir uns die Wirkung der Senso-Orthetik bei PatientInnen mit cerebralen Bewegungsstörungen gestellt. Durch propriozeptiven und exterozepten Input erreichen wir sensorisches Lernen mit Verbesserung der Tiefenwahrnehmung, aktivieren und kräftigen die tonische Haltungsmuskulatur und verbessern Haltung und Bewegung. Durch frühzeitige orthetische Unterstützung erreichen wir symmetrisches Wachstum und können somit starke Asymmetrien verhindern.

 

Mitte März fand der erste Workshop bei uns an der Kerkoc-Akademie mit 30 TeilnehmerInnen aus dem gesamten interdisziplinären Team statt. Mit Gehen im Wandel haben wir mit einem theoretischen, aber auch praktischen Teil zur Versorgung unserer PatientInnen mit Orthesen, Schuhen und auch Hilfsmittel mit funktioneller elektrischer Stimulation neue Erkenntnisse erarbeitet. Gemeinsam mit der Ordination Motio und dem Ambulatorium Sonnwendviertel der VKKJ, wurde das gemeinsame Konzept der interdisziplinären, neuroorthopädischen PatientInnenbetreuung vorgestellt. Am Nachmittag konnten die TeilnehmerInnen die Unterschiede zwischen den verschiedenen orthetischen Versorgungen selbst austesten. Hier wurden wir mit passenden Testorthesen von Otto Bock unterstützt.

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Für und mit den PädagogInnen der Basalen Förderklassen der Wiener Sozialdienste haben wir Ende März ein Hilfsmittelupdate ermöglicht, wo wir Neuerungen der Hilfsmittelversorgung vorgeführt und gemeinsam eine zukünftige, neuartige PatientInnenbetreuung besprochen haben. Dieser Tag hat uns wieder einmal die Wichtigkeit der PädagogInnen im interdisziplinären Team gezeigt. Sie stellen ein sehr wichtiges Bindeglied zu den Familien und bringen somit wichtige, oft entscheidende Information, welche ein Hilfsmittel erst alltagstauglich machen.

 

Im April besuchten wir gemeinsam mit Prof. Strobl vom Motio Fortbildungsinstitut das Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf. Das Thema Sitzen und Positionieren wurde aus interdisziplinärer Sichtweise geschult. Der anschließende Erfahrungsaustausch und viele spannende Fragen auch von seitens der Pflege zeigten, dass das Sprechen einer „gemeinsamen Sprache“ sehr wichtig für die reibungslose Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen ist. Häufiger Kontaktpunkt zwischen Pflege und Technik bei Sitzunterstützungen ist das Handling. Der beste Rollstuhl, die beste Sitzschale treten in den Hintergrund, wenn unsere gemeinsamen PatientInnen nicht alltagstauglich positioniert werden können.

Die Sommerpause im Juli haben wir genutzt und mit Moki-mobile Kinderkrankenpflege eine Schulung für häusliche Pflege und die Verwendung von Toilett- und Badehilfen durchzuführen. Es zeigte sich, dass die Verwendung von Liftsystemen oft viel zu spät den Familien nahegebracht wird, da das Umfeld von hohen Kosten ausgeht und die Abläufe mit den Kostenträgern nicht ganz klar sind. In diesem Bereich ist es enorm wichtig, Familien rechtzeitig zu informieren und verschiedenen Alltagshilfen zuhause vorzuführen, damit ein ausreichender Bewilligungszeitraum ermöglicht wird.

 

Nach dem Sommer war der Wissensdrang wieder geweckt und im September wurden wir ins Klinisches Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Universitätsklinikum St. Pölten – Lilienfeld eingeladen, um dort den fachlichen Austausch im Bereich der idiopathischen Skoliosen zu stärken. Es ist von Vorteil für unsere gemeinsamen PatientInnen, wenn bereits bei der klinischen Kontrolle ein zu kleines Korsett bzw. Druckstellen erkannt werden und wir für gezielte Fragestellungen kontaktiert werden. Das größte Outcome war die Bestätigung, dass es für eine schnelle und gleichzeitig hoch qualitative Versorgung enorm wichtig ist, dass die Korsettversorgungen regional angefertigt werden. Seit 80 Jahren ist dies die Vorgehensweise des Unternehmens, welche wir oft bestätigt bekommen.

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Da wir bereits sehr früh im Kindergartenalter, Kinder mit cerebralen Bewegungsstörungen mit Aktivrollstühlen versorgen, ist es enorm wichtig, eine für die Kinder aktive, aber gleichzeitig stabile Sitzposition zu erreichen. Die stellt das interdisziplinäre Team oft vor große Herausforderungen. Dafür fand im Oktober der Workshop „Aktivrollstühle bei Kindern mit cerebralen Bewegungsstörungen“ statt, wo wir in kürzester Zeit mit 35 TeilnehmerInnen ausgebucht waren. Nach Einleitung durch Prof. Strobl, haben unsere KollegInnen die technischen Möglichkeiten einer solchen Versorgung gezeigt. Die Wichtigkeit sehr früh an einen Rollstuhl zu denken, kann von uns durch Rollstühle, welche wir zum Erproben zur Verfügung stellen, enorm erleichtert werden.  Am Nachmittag hatten wir die Ehre 2 Mitglieder des ÖBSV begrüßen zu dürfen, die eindrucksvoll gezeigt haben, dass jegliche Behinderung kein Hindernis für eine sportlich aktive Betätigung darstellen darf.

 

Ein gebührender Abschluss für ein erfolgreiches Schulungsjahr war das 15. Internationale Symposium für Neuroorthopädie und Rehabilitation in Krems, welches wir als Hauptsponsor, aber auch mit einem Beitrag unterstützen durften. Nach 3 spannenden, lehrreichen Tagen sind wir mit der Erkenntnis nachhause gekommen, dass eine evidenzbasierte Hilfsmittelversorgung und eine optimale interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen der Golden-Standard für eine erfolgreiche Arbeit mit und für unsere kleinen und großen PatientInnen darstellt. Wir sind unfassbar stolz, dafür mit der Kerkoc-Akademie einen notwendigen Baustein zur Verfügung zu stellen und sind motiviert dies im Jahr 2025 auch wieder umzusetzen.

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Der vorläufige Plan für 2025 beinhaltet wieder spannende, sehr wichtige Themen der interdisziplinären Arbeit in der Neuroorthopädie.

 

Frühjahr 2025, dynamisches Stehen

Sommer 2025, Bedarfsoptimierung in der Pflege. Was wird benötigt und wie wird es finanziert?

Herbst 2025, die unterstützte Fortbewegung, Was wird aus Sicht unserer PatientInnen und was aus Sicht des interdisziplinären Teams erwartet?

 

Wenn sie mehr über unsere Akademie und unseren Workshops wissen wollen, schreiben sie uns an akademie@kerkoc.at und wir nehmen Sie in unseren Schulungsverteiler auf.

 

Wir bedanken uns herzlich für den interdisziplinären Austausch in diesem Jahr und freuen uns darauf, Sie 2025 wieder zu inspirierenden Schulungen an der Kerkoc-Akademie willkommen zu heißen.                                                                           

Alexander Drehmann, MSc      
Key-Speaker Kerkoc-Akademie 

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